Häufige Fragen

Worin unterscheidet sich ein ärztlicher Psychotherapeuthen von einem psychologischem Psychotherapeuten?

Der ärztliche Psychotherapeut ist Arzt das heißt er hat zunächst ein komplettes Medizinstudium absolviert und dabei ALLE Krankheiten des menschlichen Körpers und deren Therapie erlernt.

Das Medizinstudium ist mit mindestens 12 Semestern Studienzeit das aufwändigste Studium in Deutschland.

Der Arzt lernt nicht nur die Funktion der Psyche sondern lernt äußerst umfangreich alle Funktionen und Krankheiten sowie deren Therapie des gesamten Körpers!

Das gilt auch für den Neurologen oder ärztlichen Psychotherapeuten oder Psychiater.

Diese Fachärzte haben  nach dem mindestens 6jährigen Studium noch eine Facharztausbildung von 5-8 Jahren absolviert, also eine Ausbildungszeit nach dem Abitur von 11-14 Jahren mit der Facharztprüfung abgeschlossen.

Psychologische Psychotherapeuten sind KEINE ÄRZTE und haben Psychologie studiert.

Dieses Studium hat mit dem Medizinstudium (min 4,5 Jahre Studium Psychologie, keine Ärzte sondern Psychologen!), die keine Medikamente oder sonstige Therapien (Ergotherapie, Soziotherapie, klinische Behandlungen, Krankschreibung….) durchführen dürfen, können Fachärzte für Neurologie, Psychotherapie (Ausbildungsdauer min 11 Jahre: min 6 Jahre Studium Medizin plus min 5 Jahre Facharztausbildung, keine Psychologen sondern Ärzte!) das komplette ganzheitliche Behandlungsspektrum einsetzen nach sorgfältiger Diagnostik durch Meßtechnik, medizinische Testbatterien und nicht zuletzt fachärztliche Erfahrung.

Was ist BurnOut, gibt es das überhaupt?

Experten streiten immer noch, ob es die Erkrankung „BURN OUT“ überhaupt gibt.

In den Standardwerken der Psychosomatik existiert die Diagnose noch? nicht.

Nach unserer langjährigen Erfahrung haben seit etwa 10 Jahren immer mehr Neupatienten folgende Symptom-Konstellationen:
zunehmende Unruhe und Anspannung, Schlafstörungen,Ängsten, reduzierte Belastbarkeit (erhöhte Reizbarkeit), andauernde Erschöpfung mit reduzierter Vitalität, Antriebsstörung, reduzierte Lebensfreude, Libido – Reduktion und fast immer vegetativ bedingte körperliche Symptome (zB. Reizdarm, Magenprobleme, Blutdruckschwankungen, chronische Schmerzen und Verspannungen, Benommenheit, Schwindel…).
Ursache ist immer eine chronische Überlastung als „Summe vieler Teile“.
Arbeitsüberlastung, vergiftetes Klima am Arbeitsplatz, Partnerschaftsprobleme, zunehmende, nicht nachvollziehbare Bürokratie und vieles mehr.

Wenn die Summe dieser Teile unsere individuelle Belastungsgrenze über längere Zeit überschreitet kommt JEDER! noch so starke Mensch in eine ÜBERLASTUNGSDEPRESSION mit oben aufgeführten Symptomen.

Scheinbar paradox geraten „starke Persönlichkeiten“ nach unserer Erfahrung eher in den Burnout.
Diese kämpfen oft einfach zu lange, bevor sie sich Hilfe erlauben.

Zusammenfassend sind Überlastungsdepressionen oder Burnout schwerwiegende Erkrankungen, die inzwischen eine beunruhigende Häufigkeit erreicht haben und unbedingt möglichst frühzeitig fachärztlich behandelt werden müssen!
Es drohen sonst lange berufliche Ausfälle bis zur dauerhaften Berufsunfähigkeit.

Depressionsformen ?wie werden diese optimal behandelt?

Unsere sich grundlegend und immer schneller verändernde Gesellschaft verändern auch die Reaktionen bzw. Psyche des Menschen.
Das alte Schema der Depressionen und deren Therapie entspricht deshalb nach unserer Meinung nicht mehr der aktuellen Realität.

Die richtige Einteilung und Diagnose einer depressiven Stimmungslage ist aber essentiell für die optimale Therapie!

Bisher wurden folgende Depressionsformen unterschieden:

–MAJOR DEPRESSION (früher eher zutreffender: endogene Depression):

ist eine genetisch determinierte Depression auf der Basis von angeborenen Neurotransmitter Imbalancen (zB. intrasynaptischer Serotoninmangel).
Diese Depression verläuft weitgehend unabhängig von äußeren Faktoren in längeren Phasen und erfordert eine sorgfältig abgestimmte medikamentöse Therapie, die wir in unsere Praxis auch durch spezifische Messungen (zB. EEG…) und viel fachärztliche Erfahrung optimal auswählen und führen können.
Eine alleinige Psychotherapie hilft bei dieser Erkrankung nicht!

— NEUROTISCHE DEPRESSION:

heute vielleicht besser biografisch-traumatische Depression
hat ihren Ursprung in einer Störung der psychischen Erlebnisverarbeitung, ausgelöst durch ganz oder teilweise verdrängte Konflikte oft auch durch komplizierte Biografien.
Diese Erkrankung erfordert vorrangig eine erfahrene Psychotherapie. In unserer Praxis erfolgt meist eine angepaßte Psychotherapie nicht rein tiefenpsychologisch sondern auch verhaltenstherapeutisch. Manchmal ist vorübergehend auch eine medikamentöse Begleittherapie sinnvoll.

— REAKTIVE DEPRESSION:

hat ihren Ursprung in aktuellen nachvollziehbaren traumatischen und belastenden Ereignissen.
Vorzugsweise wenden wir hier eine eher kurze (ca 5-20 Stunden) Psychotherapie an.

Nach unserer langjährigen Erfahrung führt diese strenge Einordnung einer Depression in obergenannte Schemata immer seltener zu optimaler Diagnose und Therapiestrategie.

In dem letzten Jahrzehnt haben Belastung- und Überlastungsfaktoren als zusätzliche Depressionsursache exponentiell zugenommen und führen immer häufiger zu komplexen Mischbildern, die auch eine fachärztlich abgestimmte komplexe Therapie erfordern.

Dazu haben wir im Laufe der Jahre ein multiprofessionelles spezifisches Behandlungskonzept entwickelt.
Dieses besteht in unserer Praxis aus einer alle Faktoren berücksichtigender Psychotherapie zum Teil mit ergänzender medikamentöser Therapie ohne Abhängigkeit-Potential.
Dazu werden bei Bedarf auch Partnerschaftsprobleme zum Beispiel durch paartherapeutische Sequenzen bearbeitet.
Nicht selten helfen wir auch bei Konflikte am Arbeitsplatz bei der Entwicklung neuer beruflicher Perspektiven.

Manchmal hilft auch die Einbindung sorgfältig ausgewählter psychosomatischer Kliniken bei der Erreichung eines optimalen Behandlungserfolgs.